Bildergeschichten interpretiert

Die heutige Sitzung drehte sich erneut um Bilder, ihre Wirkung, mögliche Interpretationen – und um den Unterschied zwischen Bildbeschreibung und Bildinterpretation. Der Schwerpunkt lag dieses Mal besonders auf der detaillierten Bildbeschreibung für andere Personen, die das Bild selbst nicht kannten.

Wir fingen mit einfachen geometrischen Formen an – hier herrschte schnell Klarheit, auch wenn es am Anfang für uns sehr verlockend war, in eine Form direkt etwas hineinzuinterpretieren, etwa eine Pyramide in ein Dreieck, oder eine Banane in eine gelbe, bananenähnliche Form.

Schwieriger wurde es dann mit richtigen Bildern – hier galt es ganz genau zwischen Bildbeschreibung und Bildinterpretation zu unterscheiden. Wir gingen auch noch weiter und zerlegten die Bilder in: ihre Einzelkomponenten (Blöcke, Formen, bis in zu einzelnen Pinselstrichen), in den dadurch dargestellten Inhalt (Personen, Gegenstände) sowie anschließend die eigene Interpretation des Dargestellten und die emotionale Wirkung auf uns. Diese unterschied sich teils auch sehr von Person zu Person – im Austausch darüber, wer warum zu welcher Interpretation kam, sprachen wir viel über eigene Lebenserfahrungen und politische Ansichten.

Als letzte spaßige Übung gab es noch ein Suchbild für alle – zwei Versionen des gleichen Bildes, eine mit vielen eingebauten Fehlern. Die Herausforderung lag nicht nur im Finden der Fehler, sondern vor allem darin, den anderen Personen zu erklären, wo die Fehler zu finden waren. Das Bild war sehr detailliert und die Fehler sehr klein, so dass wir alle bei dieser Beschreibung an unsere sprachlichen Grenzen kamen. Letztlich konnten wir aber alle Fehler finden und die Fundstellen der Gruppe erklären.