Selbst- und Fremdwahrnehmung

Lag im letzten Workshop noch die Stimme im Vordergrund, richteten wir unseren Fokus dieses Mal ganz auf den Körper – und wie unterschiedlich er sich durch unsere emotionale Lage verändert. Robin war als erfahrener Theaterspieler genau der richtige Workshopleiter für diesen Zweck!

Der Workshop bestand zum Großteil aus Übungen, die immer eine Kombination von Emotion und körperlichem Ausdruck waren. So liefen wir etwa als Masse durch den Raum, in verschiedenen Tempi und mit verschiedenen Aufgaben. Spannend war etwa, dass wir teilweise versuchen sollten, mit möglichst vielen Menschen um uns herum Augenkontakt herzustellen (sie also anzustarren), oder gegenteilig möglichst jedem Blickkontakt ausweichen sollten. Hinterher gab es besonders über diesen Punkt spannende Gespräche bezüglich Blickkontakt in der Öffentlichkeit und individuell unterschiedliche persönliche Grenzen und Freiräume.

Wir schlüpften auch in verschiedene Rollen und eroberten den Raum – mal übertrieben selbstbewusst, mal schüchtern, mal neutral. Dabei analysierten und diskutierten wir, wie die anderen aus der Gruppe uns wahrnahmen – und ob sich diese Wahrnehmung mit unserer Selbstwahrnehmung deckte – oder eben auch nicht.

Wir haben in diesem Workshop viel über individuelle Grenzen, Distanz-Nähe-Bedürfnisse, Blickkontakt und Persönlichkeitsausdruck durch Stimme, Lautstärke, Körpersprache, Verhalten und zwischenmenschliche Interaktion gelernt. Ähnlich wie schon bei anderen Workshops kamen wir auch hier zum Ergebnis, dass wir sehr unterschiedliche Menschen in der Gruppe haben – teils laut, teils, leise, teils introvertiert, teil extravertiert. Und das dadurch leicht Missverständnisse im Umgang miteinander entstehen können. Aber auch, dass wir uns genau aus diesem Grund mit solchen Themen beschäftigen sollten, um zu verstehen, dass unsere Mitmenschen oft sehr andere Bedürfnisse haben als wir – und wie wir alle gemeinsam damit gut umgehen können!