Aktuell wird gegen drei afrikanische Jugendliche im Alter von 15, 16 und 19 Jahren auf Malta wegen einer Reihe schwerer Vorwürfe wie Terrorismus und Piratierie ermittelt.
Gemeinsam mit 105 anderen Menschen, welche in Lybien gestrandet waren, waren sie auf der Flucht in Richtung Europa. Die Gruppe wurde auf Anweisung der militärischen Operation „European Union Naval Force Mediterranean (Eunavfor Med)“ von dem Handelsschiff El Hiblu 1 aus einem völlig überfüllten Schlauchboot gerettet. Die 108 vorm Ertrinken geretteten Menschen wähnten sich in Sicherheit und auf dem Weg nach Europa, bis sie merkten, dass die Crew auf Anweisung der Eunavfor Med dabei war, sie zurück nach Lybien zu bringen. Aus Angst vor erneuten gewalttätigen und sexuellen Übergriffen in Lybien protestierten die Geflüchteten an Bord der El Hiblu 1 und überzeugten den Kapitän umzudrehen und die Insel Malta anzusteuern. Im Hafen von Malta angekommen stürmten bewaffnete militärische Kräfte das Schiff, da sie annahmen, die Migrant*innen hätten die Crew in ihre Gewalt gebracht. Trotz der Tatsache, dass dem nicht so war und bei ihrem gewaltlosen Protest kein Schaden entstanden ist, wurden drei Jugendliche als Anführer des Aufstands bezichtigt, festgenommen und für acht Monate inhaftiert. Derzeit wird ihr Prozess wegen Piraterie, Terrorismus und anderem vorbereitet. Einige dieser Straftaten können mit lebenslanger Haftstrafe geahndet werden.
Der Protest der Schutzsuchenden gegen die illegale und menschenunwürdige Rückführung nach Lybien ist kein Verbrechen! Daher fordern wir die sofortige Freilassung der drei Inhaftierten!
Beteiligt euch bitte an der internationalen Solidaritätskampagne #FreeElHiblu3 – Free the El Hiblu Three!
Infos: elhiblu3.info
Was können wir konkret jetzt tun?
Fordert die Bundesregierung auf, sich bei den maltesischen Behörden und der Justiz für ein faires gerichtliches Verfahren unter Beachtung des europäischen und internationalen Rechts einzusetzen. Es ist zu befürchten, dass den Jugendlichen der Prozess unter Missachtung der Menschenrechte, des Flüchtlingsrechts und der Kinderrechte gemacht wird.
Außerdem bitten wir euch, das Verfahren zu beobachten und sich für eine Zukunft in Sicherheit und Freiheit der Jugendlichen einzusetzen.